Aus dem Dunkel der Vorzeit – Altenburgs prähistorische Sammlung in neuem Licht

Sonntag, 19. Mai 2024
Antike Goldene Lockenringe und Schale
Antike Goldene Lockenringe und Schale • © punctum, Esther Hoye

Von sagenhaften Wesen getöpferte Urnen, fünftausend Jahre alte Ziegenexkremente aus der Schweiz, Goldringe aus dem Zeitalter der Himmelsscheibe, ein wertvoller Münzschatz aus dem Hochmittelalter, das sind nur einige Höhepunkte der Ausstellung „Aus dem Dunkel der Vorzeit. Altenburgs prähistorische Sammlung in neuem Licht“. Neben der bedeutenden archäologischen Sammlung aus der Antikenabteilung des Lindenau-Museums kann Altenburg mit einer zweiten, heute kaum mehr bekannten, doch ebenso wichtigen archäologischen Sammlung aufwarten: Die prähistorische Sammlung im Schloss- und Spielkartenmuseum, welche den von der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes (GAGO) seit 1838 zusammengetragenen archäologischen Bestand bedeutender Schätze aus der Ur- und Frühgeschichte Altenburgs und der ganzen Region zwischen Saale und Pleiße bewahrt. Darunter fallen Funde aus einem der ältesten jungsteinzeitlichen Brunnen Mitteldeutschlands, goldene Lockenringe aus der Zeit der Himmelscheibe von Nebra (2100–1700 v. Chr.) oder mysteriöse Ringe eines Verwahrfundes der frühen Eisenzeit. Letztere lenkten 1861 sogar das Augenmerk der deutschen Altertumsforschung auf Ostthüringen und machten Altenburg in der Archäologie bekannt. Die Altenburger Museen bieten erstmals seit Jahrzehnten umfassende Einblicke in die vorgeschichtliche Sammlung der GAGO. Zwischen Biedermeier und früher DDR wird die Entwicklung der Vorgeschichtsforschung anschaulich gemacht. Einigen Funden werden mittels modernster Analyseverfahren bisher nicht bekannte Geheimnisse entlockt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.