Kreisverwaltung erreicht wichtigen Meilenstein bei der Theatersanierung
Bei der Sanierung des Altenburger Landestheaters hat die Kreisverwaltung zum Ende des Sommers einen wichtigen Meilenstein erreicht: Die logistische Erschließung des Hauses und die Erneuerung der Bühnenmaschinerie – diese umfassenden Bauarbeiten sind komplett abgeschlossen. Mehr als 50 Gewerke waren bislang an den Bauarbeiten beteiligt. Verbaut wurden rund 20 Millionen Euro, wovon der Freistaat Thüringen 15 Millionen Euro zur Verfügung stellte. Wiedereröffnen kann das seit Sommer 2019 geschlossene Theater leider noch nicht, denn es gestaltet sich überaus kompliziert, den eher zufällig entdeckten Pilzbefall im Deckenbereich des Zuschauersaales, dem sogenannten Kronenboden, zu beseitigen.
Heizhaus – alles, was nicht Zuschauersaal ist, wurde hier ausgebaut, umgebaut, saniert und malermäßig instandgesetzt. Dazu zählen Abonnement-Büro, Abendkasse, Foyer und barrierefreie Toiletten. Zudem machte sich in dieser Spielstätte der Bau eines zweiten Fluchtweges erforderlich. Das Heizhaus ist seit einigen Monaten schon wieder für Theaterfreunde offen.
Im 1871 erbauten Theatergebäude wurden die Drehbühne und der Bühnenboden erneuert, außerdem die Ton- und Lichttechnik im Bühnenhaus sowie die Rollenzüge zum Bewegen der Requisiten. Größer und damit für die Musiker komfortabler als bisher ist nunmehr der Orchestergraben. Nagelneue Brandschutzanlagen sorgen für Sicherheit und dank neuester Technik dafür, dass im Falle eines zu löschenden Feuers nicht gleich das ganze Theater unter Wasser steht. Betriebsbereit ist der neu eingebaute Personenaufzug, der einen barrierefreien Zugang zum Theater ermöglicht.
Fix und fertig ist die logistische Erschließung im Bereich des bisherigen Bühneneinganges. Dort wurden zwei Lkw-Hebebühnen eingebaut, um die anzuliefernden Requisiten drei Meter hoch auf Bühnenniveau zu heben. Hinter den Hebebühneneingängen schließt sich im Gebäudeinneren das sogenannte Magazin an. Hier werden die Requisiten und Bühnenaufbauten gelagert. Für ein sicheres und leichteres Herausnehmen und wieder Einlagern dieser Utensilien sorgt hier nun ein nagelneues vierzehn Meter langes elektrisches Paternosterregal.
Im sogenannten Verwaltungsgebäude war ein Hausschwamm-Befall festgestellt worden. Die betroffenen Balken- und Schalungsteile wurden ausgebaut und erneuert. Drei historische Fenster wurden aufgearbeitet und konnten somit erhalten werden, die restlichen wurden historisch nachempfunden neu gebaut. Elektrik, Heizung und Sanitäranlagen sind ebenso nagelneu, das Treppenhaus wurde auf Vordermann gebracht, die erforderlichen Brandschutzmaßnahmen umgesetzt. Maler- und Fußbodenarbeiten komplettierten das Programm. Zuletzt erhielten bis Ende August die Außenanlagen des Theaters im Bereich der Zufahrten, Zuwegungen und Parkplätze neue Pflastersteine. Damit ist das erste große Teilprojekt der Theatersanierung vollständig abgeschlossen.
Noch immer Baustelle ist allerdings der Zuschauersaal, was mit der noch ausstehenden Sanierung des Kronenbodens – das ist der Deckenbereich über den Köpfen der Zuschauer – zusammenhängt. Die komplette Bestuhlung bleibt vorerst ausgebaut. Im Zentrum des Saales steht, mit einer großen Holzkonstruktion verhüllt, der von der Decke herabgelassene 500 Kilogramm schwere Kronleuchter. Im Kronenboden wurden holzzerstörende Pilze und Insekten an der Dach- und Tragwerkskonstruktion entdeckt. Das Holz ist punktuell so sehr zerstört, dass es die Tragfähigkeit einschränkt. Zu Beginn der Theatersanierung waren diese Schäden nicht absehbar. Zuerst wurde im Kronenboden die 30 Jahre alte Lüf-tungs- und Entrauchungsanlage ausgebaut, damit man an die schadhaften Stellen herankommt. Derzeit befindet sich die Planung der Sanierung in der Leistungsphase 3, der Entwurfsplanung. Ziel ist es, die erforderliche Genehmigung Anfang November bei der Bauordnung der Stadt Altenburg einzureichen und zeitnah die europaweiten Ausschreibungen auf den Weg zu bringen. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2026 geplant. Nach dem sehr ambitionierten Zeitplan wird mit der Fertigstellung im Herbst 2027 gerechnet.