Moderne Verbindung zwischen Sachsen und Thüringen - 20 Jahre THÜSAC

3. Februar 2012

Altenburg. Die THÜSAC – ein Name, den man mit Thüringen und Sachsen verbindet. Ein Begriff, der im Altenburger Land und auch im Landkreis Leipzig für Mobilität, Moderne und Sicherheit im öffentlichen Personennahverkehr steht. Am 17. Januar 2012 beging die THÜSAC Personennahverkehrsgesellschaft mbH, die ihren Sitz in Altenburg hat, 20-jähriges Firmenjubiläum. Grund für Amtsblattredakteurin Jana Fuchs, mit THÜSAC-Geschäftsführer Stephan Bog über die Entwicklung des Unternehmens in den letzten zwei Jahrzehnten zu sprechen.

Herr Bog, herzlichen Glückwunsch zum 20. Geburtstag der THÜSAC. Wie ist denn das Jubiläum gefeiert worden?
S. Bog: Noch gar nicht. Aber es wird in diesem Jahr noch eine kleine Feierlichkeit zum Jubiläum geben.

 
Am 17. Januar 1992 wurde die THÜSAC gegründet. Können Sie sich noch an diesen Tag erinnern?
S. Bog: So genau nicht. Es war ein Tag wie jeder andere. Ich war damals als technischer Mitarbeiter bei der von der Treuhand verwalteten Kraftverkehr Altenburg AG angestellt und habe so wie die meisten meiner Kollegen von der Gründung gar nichts mitbekommen. Das war ein rein formaler Akt, der vollzogen wurde.

Die THÜSAC ist heute ein modernes Personennahverkehrsunternehmen. Was macht den Erfolg des Unternehmens aus und welche waren die Meilensteine auf dem Weg dahin?
S. Bog: Wir sind im Januar 1992 angetreten, die öffentliche Personenbeförderung in den damaligen Landkreisen Altenburg, Schmölln, Borna und Geithain neu zu organisieren. Es galt, den kompletten Linienverkehr den neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen und vor allem die Schülerbeförderung in den Linienverkehr einzubinden. Dafür mussten wir investieren. Als erstes wurde 1993 der Betriebshof in Geithain mit Busabstellplätzen, Tankstelle und Waschanlage gebaut. Die Hauptinvestition jedoch war der Neubau des Firmensitzes und Betriebshofes in Windischleuba, den wir im Juli 1997 einweihen konnten. Das war ein ganz wichtiger Meilenstein, denn die Infrastruktur, die wir damit geschaffen hatten, war die Voraussetzung für das Funktionieren der THÜSAC. Zudem entstand fast zeitgleich auch in Borna ein Busabstellplatz mit entsprechenden Objekten.

Heute ist die THÜSAC wirtschaftlich gut aufgestellt. Das Liniennetz ist über Jahrzehnte hinweg bis heute genauso erhalten geblieben. Wir konnten erfolgreich sein, weil wir immer rechtzeitig auf die aktuellen Anforderungen reagiert und das Unternehmen entsprechend darauf ausgerichtet haben. Die Geschäftsführung, allen voran Dietmar Harbig, der die Geschicke der THÜSAC bis Mitte des letzten Jahres lenkte und leitete, hat hierbei stets vorausschauend agiert - sei es in investiver oder auch personeller Art. Und: Wir haben uns als Dienstleistungsunternehmen immer daran orientiert, was unsere Fahrgäste von uns erwarten.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein war im Jahr 2001 die Integration des Landkreises Leipziger Land und der THÜSAC mit ihrem sächsischen Bediengebiet in den Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV). 2005 erfolgte dann die Integration des Landkreises Altenburger Land und der THÜSAC mit ihrem thüringischen Bediengebiet in den MDV.

Welche Vorteile haben sich aus dem Beitritt zum MDV für die Fahrgäste ergeben und welche für die THÜSAC?
S. Bog: In erster Linie liegen die Vorteile bei den Fahrgästen. Zufriedene Kunden sind die Basis für unseren wirtschaftlichen Erfolg. Im MDV gestaltet sich das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfacher. Mit nur einem einheitlichen Verbundticket können die Kunden Bus, Zug und Straßenbahn fahren. Kurz: ein Tarifgebiet, ein Ticket, ein Preis. Das Angebot hat sich damit für die Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs wesentlich verbessert. So konnte es uns gelingen, die Fahrgäste zu halten.
 
Gibt es auch Entwicklungen, mit denen Sie nicht zufrieden sind?
S. Bog: Ein Problem ist sicher die demografische Entwicklung in der ganzen Region. Denn das hat unmittelbare Auswirkungen auf unseren Geschäftsbetrieb. Die Herausforderung für uns wird sein, den öffentlichen Personennahverkehr unter Beachtung dieser Situation so weiter zu entwickeln, dass dieser zukunftsfähig ist.

Außerdem verzeichnen wir eine Kostenexplosion bei Kraftstoff und Material. Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben geht weiter auseinander. Das ist einfach nicht zufriedenstellend. Aber wir arbeiten an Lösungen.
 
Neben dem öffentlichen Personennahverkehr haben sich in den letzten Jahren das Reise Center und die MAN-Werkstatt zu zwei wichtigen Standbeinen für die THÜSAC entwickelt …
S. Bog: Ganz richtig. Das Reise Center, das bereits 1990 gegründet wurde, ist heute als Reiseprofi bekannt und beliebt und hat sich auf dem Touristikmarkt in Thüringen und Sachsen etabliert. Die MAN-Werkstatt, in der unsere eigenen Busse gewartet und repariert werden, steht zudem auch zahlreichen gewerblichen und privaten Kunden als leistungsfähige Fahrzeugwerkstatt zur Verfügung.

Welche unternehmerischen Pläne gibt es für die nahe Zukunft?
S. Bog: Im Dezember 2010 haben wir für weitere zehn Jahre einen öffentlichen Dienstleistungsauftrag vom Landkreis für die Durchführung des Öffentlichen Personennahverkehr im Altenburger Land erhalten. Jetzt streben wir Gleiches für das Bediengebiet im Landkreis Leipzig ab 1.1.2014 an.


Von wem hat die THÜSAC in den zurückliegenden 20 Jahren Unterstützung erfahren?
S. Bog: Bei allen Entwicklungen, die erforderlich waren, gab es immer Unterstützung durch unsere Gesellschafter, den Landkreis Altenburger Land und den Landkreis Leipzig. Sie haben uns permanent den Rücken gestärkt und ohne sie wäre vieles nicht machbar gewesen.

Vielen Dank für das Gespräch.