Untere Naturschutzbehörde kümmert sich um illegalen Müll im letzten Urwald

11. November 2022

Die letzten Überreste des Urwaldes, der in grauer Vorzeit hierzulande alles überwucherte, sind im Leinawald bis heute erhalten. „Deshalb ist das ein ganz besonderer Wald, der unter Naturschutz steht und darüber hinaus zu den besonders geschützten FFH-Gebieten der Europäischen Union gehört“, erklärt Birgit Seiler, Leiterin des Fachdienstes Natur- und Umweltschutz. Umso schwerer wiegt beispielsweise dort illegal entsorgter Müll.

Dr. Baade informiert die Naturschutzbeauftragten über die Leina.

Darauf wies kürzlich auch Dr. Hartmut Baade bei einem Vortrag vor den ehrenamtlichen Naturschutzbeauftragten in der Unteren Naturschutzbehörde hin. In der Nähe von Ortschaften am Waldrand seien immer wieder Pflanzenreste und Komposthaufen zu finden. Diese gehören dort aber nicht hin und stellen eine illegale Müllentsorgung dar. Das ist kein Kavaliersdelikt, sind sich Naturschützer und Umweltbehörde einig. Nicht allein wegen des gesetzlichen Verbots, sondern weil es dem Wald schadet.

„Das ist offenbar vielen Leuten nicht bewusst. Sie glauben oft, Kompost am Waldrand schadet doch nicht“, so Birgit Seiler. Doch zum einen sei damit ein zu hoher Nährstoffeintrag in den Boden verbunden, aber vor allem gelangen so immer wieder Samen oder ganze Pflanzen in die freie Natur, die da nicht hingehören. Inzwischen gibt es im Leinawald einige Standorte von Exoten, die sich über diesen Weg ausbreiten.

„Das Thema Müll werden wir intensiv weiterverfolgen”, betont Seiler, die nach dem Vortrag von Baade gleich eine Beratung dazu in der Unteren Abfallbehörde durchführte. Als nächstes steht ein gemeinsamer Termin mit den Flächeneignern bevor, um die weiteren Schritte abzusprechen und zu veranlassen.

Die Treffen sind wichtig, unterstreicht Seiler. Bereits im Frühjahr trafen sich die ehrenamtlichen Naturschützer zu einer Tagung, zum Milan. „Diese Veranstaltungen sind Teil unserer Arbeit“, sagt Seiler. Der Vortrag über die Verbreitung der Greifvögel etwa ergänze eine laufende Studie. Über drei Jahre wird die Population der Rot- und Schwarzmilane in der hiesigen Region untersucht. „Damit schaffen wir Daten, die uns beispielsweise beim Genehmigen von Windkraftanlagen als Entscheidungsgrundlage dienen“, erläutert Seiler weiter.

Die Fachbeiträge werden unter www.altenburgerland.de/de/untere-naturschutzbehoerde veröffentlicht.

Kontakt:

Landratsamt Altenburger Land
Fachdienst Natur- und Umweltschutz
Telefon: 03447 586-478
E-Mail: umwelt@altenburgerland.de