Malerei und Grafik von Jörg Gadomski.
Die Sonderausstellung des Meuselwitzer Heimat-, Umwelt- und Naturschutzvereins e.V. ab dem 20.05.2023 zeigt Werke des Künstlers Jörg Gadomski. Diese Schau ist erst die zweite Ausstellung seiner Kunst, die der 67jährige einem größeren Publikum vorstellt. Seine erste wurde im Rahmen der „No Selection" 2021 in Altenburg gezeigt. Sein freischaffendes Wirken konnte erst 1992 beginnen. Vorher arbeitete er in handwerklichen Berufen.
Auch nach 1992 war seine künstlerische Hand in der Gebäude-Restauration, Bildhauerei, Kirchenmalerei und Fassadengestaltung gefragt. Um Bilder zu malen und zu zeichnen blieb Jörg Gadomski nur Zeit zwischen den erwähnten Tätigkeiten. So blieb das Suchen oder Finden eines bestimmten Ouvres, einer sogenannten Handschrift, aus. Was aber nicht heißen soll, dass der Maler nicht einzuordnen ist.
Vielmehr ist die Lust am Malen in vielerlei Kunstrichtungen erlebbar und die Hand, die diese Kunst gemacht hat, bleibt dieselbe. Farbe als Gestaltungselement zu benutzen, ist bei fast allen Gemälden ausdrucksstark umgesetzt. Zu sehen ist klassische Malerei neben Impressionismus, abstrakte, surreale und expressive Kunst in oft auch gesellschaftlich ambitionierter Aussage. Ein Bild zu erschaffen, so wie es gerade gefällt, zu malen, ohne sich einzuengen, sich zu fordern, der freien Fantasie Luft zu machen – einfach riesigen Spaß beim Durchstreifen der Kunst zu haben, ist Jörg Gadomski Antrieb und Motivation. Von anderen Künstlern zu lernen, diese zu achten, auch nachzuempfinden, ist für ihn legitim und bereichernd.
Bereichernd und wichtig für seine künstlerische Entwicklung waren seine langjährige Teilnahme am Zeichenzirkel in seiner Heimatstadt Meuselwitz und als Volontär eines Vorstudiums an der Hochschule für Malerei, Grafik und Buchkunst in Leipzig. Die über dreißig ausgestellten Bilder und Zeichnungen zeigen eine aussagekräftige Fülle seines künstlerischen Schaffens, obwohl viele für ihn wichtige Werke aus Platzgründen nicht gezeigt werden können. Die Dichte der Aufhängung ist der begrenzten Wandfläche im Heimatmuseum geschuldet. Sie ist jedoch durch Auslagerung, Zustellen von Museumsexponaten und visueller Wandvergrößerung kompensiert worden. So findet man seine Bilder schon in Räumlichkeiten im Parterre, weitere dann im ersten Stock. Gadomski's Arbeiten sind meisterlich umgesetzt und fern jedweder Hobbymalerei. Sie sind engagiert, provokativ, persönlich, still, laut und bunt.
„Meine ART“ ist seine Art zu malen und wirklich sehenswert.
