MRE-Netzwerk Altenburger Land

Das MRE-Netzwerk (MRE = Multiresistente Erreger) Altenburger Land bietet betroffenen Erkrankten, Personal in Gesundheitseinrichtungen sowie interessierten Bürgern eine unabhängige, fachlich kompetente Aufklärung und Beratung im Umgang mit multiresistenten Erregern. Es wurde 2011 als MRSA-Netzwerk gegründet. Im Zuge der vermehrten Beachtung der multiresistenten Erreger allgemein wurde die Netzwerkarbeit über die Jahre angepasst und so änderte sich auch der Name vom MRSA- zum MRE-Netzwerk.

Was sind multiresistente Erreger?

Multiresistente Erreger sind Bakterien, gegen die die meisten Antibiotika unwirksam sind. Dazu gehören unter anderen:

  • MRSA: Methicillinresistenter Staphylococcus aureus
  • VRE: Vancomycinresistente Enterokokken
  • ESBL: extented-spectrum-beta-lactamase bildende Enterobakterien
  • MRGN: multiresistente gramnegative Stäbchenbakterien

Diese multiresistenten Erreger sind in den letzten Jahren erheblich angestiegen. Nach Einschätzung der Europäischen Gesundheitsbehörde sind MRE die derzeit bedeutendste Krankheitsbedrohung in Europa. Jährlich erwerben ca. 3 Millionen Menschen in Europa eine Krankenhausinfektion mit etwa 50.000 Toten.

Multiresistente Erreger sind inzwischen nicht nur ein Krankenhausproblem, sondern in besonderer Weise auch ein Problem der Schnittstellen zwischen Krankenhaus, Rehabilitation, Pflegeheim und ambulanter Pflege bzw. ambulanter ärztlicher Versorgung. Solche Schnittstellenprobleme sind nur im gemeinsamen Miteinander zu lösen. Der Fachdienst Gesundheit agiert hier als Moderator. Die regionalen Netzwerke in Thüringens Landkreisen bündeln sich im MRE-Netzwerk Thüringen.

Das MRE-Netzwerk möchte eine Plattform für den Austausch und das gemeinsame Lernen bieten, um die Patientensicherheit in den unterschiedlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens zu verbessern. Der Beitrag des Netzwerkes zur Erreichung dieser Ziele sind Standardsetzung (für Screening und Sanierung) und Wissenstransfer (Internetauftritt, Informationsflyer für Patienten und Angehörige, Fortbildungen).

Aufgaben und Maßnahmen des MRE-Netzwerkes

Aufgabe ist die Verbesserung der Zusammenarbeit in der Versorgung der Betroffenen (Schnittstellenproblematik), insbesondere beim Übergang zwischen stationärer und ambulanter Versorgung durch den Einsatz gezielter Präventionsmaßnahmen, die zur Patientensicherheit und zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit beitragen sollen. Aus diesen Gründen ist eine gemeinsame Strategie zur Prävention der Weiterverbreitung multiresistenter Erreger notwendig.

Maßnahmen zur Bekämpfung und Weiterverbreitung von MRE sind:

  • Umsetzung von Hygienemaßnahmen gemäß den Empfehlungen der Fachgesellschaften und des Robert Koch-Institutes (KRINKO-Empfehlungen)
  • Die (erfolgte) Einführung eines einheitlichen MRE-Überleitbogens für den Landkreis Altenburger Land
  • Untersuchungen (Screening) von Risikopatienten
  • Therapie und ggf. Sanierung der infizierten bzw. kolonisierten Personen vor, während oder nach einem stationären Aufenthalt
  • Aufklärung von betroffenen Patienten und Angehörigen
  • Fortbildungen für Fachpersonal im Gesundheitswesen
  • Förderung der regionalen und überregionalen Zusammenarbeit der Einrichtungen im Gesundheitswesen mit dem ÖGD
  • Mitglieder in unserem Netzwerk sind Kliniken, Pflegeheime, Rettungsdienste, ambulante Pflegedienste, Sanitätshäuser und ambulante Praxen