Baustart für moderne Kreisstraßenmeisterei

17. April 2013

Nobitz. Landrätin Michaele Sojka freut sich über den Baustart für die neue Kreisstraßenmeis-terei: "Wir wollen bei optimalen Betriebskosten einen professionellen Service für den Bürger bieten. Die Investition in die Kreisstraßenmeisterei war dafür dringend notwendig und wird sich auszahlen." Vier Millionen Euro investiert der Landkreis Altenburger Land in den Neubau einer Kreisstraßenmeisterei. Ein erster Schritt zur Verwirklichung des Projektes erfolgte am 9. April am künftigen Standort im Ortsteil Mockern in der Gemeinde Nobitz. Der Termin war von den beiden Werkleitern Andrea Gerth und Frank Schmutzler gut gewählt. Nach der ersten frostfreien Nacht des Jahres erfolgte im Beisein zahlreicher Kreistagsmitglieder, Bürgermeister, Mitarbeiter des Dienstleistungsbetriebes, Vertreter des Architekturbüros, der Fachplaner und der baubegleitenden Gewerke sowie der bauausführenden Firmen durch Landrätin Michaele Sojka der symbolische erste "Baggerlöffelaushub" für den geplanten Neubau. Es handelt sich um die derzeit größte Baumaßnahme des Landkreises Altenburger Land. Die Fertigstellung ist für April 2014 vorgesehen.

Michaele Sojka dazu: "Wir müssen sorgsam mit öffentlichen Geldern umgehen. Deshalb schaffen wir jetzt ordentliche Bedingungen für den Straßenunterhaltungs- und -betriebsdienst, damit die Kollegen nicht nur die laufenden Betriebskosten senken, sondern auch effektiver arbeiten und Kreisstraßen im Winterdienst schneller geräumt werden können. Gerade nach der abgelaufenen Winterdienstsaison sei jedem Autofahrer bewusst, wie wichtig kurze Reaktionszeiten beim Schneeräumen und Abstreuen der Kreisstraßen sind. Besonders auch für die Wirtschaft im Landkreis seien verlässlich befahrbare Straßen von hoher Bedeutung."

"Was lange währt, wird gut"
Dieses Sprichwort trifft hoffentlich auf das jetzt begonnene Bauvorhaben zu, denn bereits im Jahre 2003 wurde im Zuge einer wirtschaftlichen Analyse in Vorbereitung der Eingliederung des Kreisbauhofes in den Eigenbetrieb die Bausubstanz als sehr marode eingeschätzt. Im Juni 2008 wurde eine Standortanalyse beauftragt, in der neben einem Neubau auch die Varianten der Sanierung des alten Standortes bzw. die Einmietung in ein anderes Objekt untersucht wurden. Nach der Präsentation der Analyse durch das beauftragte Sachverständigenbüro im März 2009 sprachen sich die Werkausschussmitglieder einstimmig für einen Neubau aus. Vorausgegangen waren ebenso zahlreiche Objektbegehungen durch die Mitglieder des Ausschusses sowie jährliche Lageberichte, in denen die Werkleitung auf die Verschlechterung der Bausubstanz am jetzigen Werksgelände hinwies. Im Vorfeld des zu fassenden Kreistagsbeschlusses erhielten auch alle Mitglieder des Kreistages die Möglichkeit zu einem Vor-Ort-Termin in Molbitz, um sich vom maroden Bauzustand des Betriebshofes zu überzeugen. Im Dezember 2010 fasste dann der Kreistag mit großer Mehrheit einen Grundsatzbeschluss für einen Neubau. Im Februar 2012 erfolgte durch einen ergänzenden Kreistagsbeschluss zum finanziellen Gesamtrahmen die Aktualisierung des Planungs- und Finanzierungskonzeptes mit einer max. Bausumme von vier Millionen Euro.
Der gegenwärtige Betriebssitz befindet sich auf einem ehemaligen Grubengelände im Ortsteil Molbitz der Gemeinde Rostiz. Die genutzte Bausubstanz stammt aus den 50er, 70er und 80er Jahren. Nach Fertigstellung des Neubaus wird der alte Gebäudekomplex in Molbitz erdbodengleich abgerissen und die Fläche begrünt.

Dank an alle Beteiligten
In ihrem Grußwort an die Anwesenden bedankte sich Landrätin Michaele Sojka bei allen an dem Projekt Beteiligten. In erster Linie natürlich bei den Werkleitern und dem Vorsitzenden des Werkausschusses Frank Tempel, Mitglied des deutschen Bundestages sowie des Kreistages.

Nicht unerwähnt blieb auch Landrat a. D. Sieghardt Rydzewski, in dessen Amtszeit die Beschlüsse für den Neubau gefasst wurden und der es sich nicht nehmen ließ, zum symbolischen Spatenstich vor Ort zu sein.

Neubau in Kompaktbauweise
Nach umfangreichen Recherchen im Vorfeld der Beschlussfassung erfolgt der Neubau als Gebäudekomplex in Kompaktbauweise mit mehreren Funktionsbereichen.

Durch die Unterbringung von Werkstatt, Lager, Remise, Technikstellplätzen, Umkleide und Verwaltung in einem Gebäudekomplex ergeben sich eine Reihe von Vorteilen, erläutert Thomas Seifert vom Architekturbüro Hoffmann.Seifert.Partner aus Crimmitschau. Neben den geringeren Baukosten, einer kürzeren Bauzeit und einer besseren Ausnutzung der Flächen bei Verringerung des umbauten Raumes, tragen ein geringerer Bedarf an Grundstücksfläche, weniger Unterhaltungsaufwand und eine Reduzierung der Rüstzeiten zu einer optimierten Lösung bei.

Zum Projekt dazugehörig ist eine Streusalzsiloanlage mit einem Fassungsvermögen von 1.000 m³ in technischer Einheit mit einer Anlage zur Soleerzeugung mit 12.000 Litern Fassungsvermögen.

Landrätin Sojka verwies in ihrem Grußwort auf die Vorteile auch für andere Kommunen. Diese könnten die moderne, sparsame Anlage zur Soleerzeugung ebenso nutzen und sollten dies bei der Anschaffung von neuer Technik berücksichtigen.

"Ein großer Vorteil wird nach Fertigstellung die zentrale Lagerung der Streusalzkapazitäten vor Ort sein. Damit können die derzeitig dezentralen Salzlagerstätten aufgelöst werden. Dies reduziert in erheblichem Maße den Einsatz von zusätzlicher Umschlagtechnik und vorzuhaltendem Personal für das Verladen des Salzes auf die Einsatzfahrzeuge und senkt so die Leerlaufzeiten. Ebenso verhält es sich mit dem neuen Soleerzeuger, der die Sole - ohne das Vorhalten von Umschlagtechnik und Personal - vollautomatisch erzeugt und die Soledichte überwacht", ergänzt Frank Schmutzler, Technischer Werkleiter des Dienstleistungsbetriebes.

Erste Bauaufträge vergeben
Indes wurden durch den Werkausschuss die ersten vier von insgesamt 25 Losen für das Projekt vergeben. Neben den Geländeregulierungsarbeiten wurden auch die Aufträge für die Rohbau-, Stahlbau- und Gerüstbauarbeiten bereits ausgelöst.
Finanziert wird das Bauvorhaben ohne Fördermittel durch ein Annuitätendarlehen mit einer Zinsbindung von zehn Jahren und einer Tilgungsrate von einem Prozent.