Landrat ehrt Gößnitzer Bürgermeister

11. Dezember 2023

Wolfgang Scholz erhält Verdienstmedaille von Uwe Melzer.

Im Rahmen des Jahresempfangs im Landratsamt wurde Ende vergangener Woche der Bürgermeister von Gößnitz, Wolfgang Scholz, mit der „Medaille für besondere Verdienste des Landkreises Altenburger Land“ durch Landrat Uwe Melzer geehrt. In Dank und Anerkennung für seinen beruflichen und ehrenamtlichen Einsatz zum Wohl des Altenburger Landes erhält Wolfgang Scholz die höchste Auszeichnung des Landkreises, begründete Melzer in seiner Laudatio. Seit 2001 ist Wolfgang Scholz Stadtoberhaut von Gößnitz und damit der aktuell dienstälteste Bürgermeister im Landkreis. Nach 22 Jahren legt Scholz nun sein Amt nieder.

Landrat Uwe Melzer überreicht „Medaille für besondere Verdienste des Landkreises Altenburger Land“ an Wolfgang Scholz

Laudatio

Sehr geehrter Herr Scholz,

als Sie vor 22 Jahren in das Amt des Bürgermeisters der Stadt Gößnitz gewählt wurden, haben Sie wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass Sie vier Amtszeiten später der dienstälteste hauptamtliche Bürgermeister des Altenburger Landes sein werden. Eine ganze Generation Gößnitzer kennt inzwischen nur Sie als Stadtoberhaupt. Dabei war der Anfang nicht leicht. Zu den ersten großen Bewährungsproben, die Sie meistern mussten, gehörte neben einem damals bemerkenswert kritischen Stadtrat sicher das Hochwasser im August 2002. Die Stadt Gößnitz war mehr als alle anderen Kommunen des Landkreises betroffen. Vor allem die Schadensbeseitigung, der Hochwasserschutz und die städtische Entwicklung bestimmten fortan Ihre Amtszeit.

Dem Gemeinwohl und Ihrer Stadt haben Sie sich nicht nur als Bürgermeister verschrieben. 2004 wurden Sie auch in den Kreistag gewählt. Seitdem gehören Sie – mit einer Unterbrechung von drei Jahren – dem Gremium an. Als Mitglied der SPD-Fraktion beziehungsweise der Fraktion SPD/Bündnis 90/Die Grünen engagieren Sie sich seither in verschiedenen Ausschüssen, angefangen beim Ausschuss für Schule, Kultur und Sport über den Wirtschaftsausschuss bis hin zum Finanz- und Kreisausschuss. Dazu kamen unter anderem die verantwortungsvollen Aufgaben als ehrenamtlicher Verbandsrat des Rettungsdienstzweckverbandes Ostthüringen und als Verwaltungsrat der Sparkasse. Nicht zu vergessen ist Ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Vorsitzender des Kreisverbandes des Gemeinde- und Städtebundes Thüringen, die Sie seit rund 20 Jahren gewissenhaft ausüben.

Ein Thema lag und liegt Ihnen dabei immer besonders am Herzen: die kommunale Finanzausstattung. Beim Geld hört ja bekanntlich die Freundschaft auf und gut Kirschen essen ist mit Ihnen bei diesem Thema nie gewesen. Sie verhandeln hart und bleiben sich und Ihren Überzeugungen treu. Als mahnender und kritischer Geist haben Sie ein ums andere Mal die Finger in die Wunde gelegt und sich positioniert. Dennoch sind Sie, wenn schließlich gesagt wurde, was gesagt werden musste, das, was ich unter einem wirklich netten Menschen verstehe.

Sympathisch, nicht abgehoben und mit klaren Vorstellungen haben Sie über 20 Jahre die Stadt Gößnitz geprägt. Ganz besonders waren Sie gefordert, als im Sommer 2013 Gößnitz erneut von einer Flutkatastrophe getroffen wurde. Diesmal in bis dahin unvorstellbarem Ausmaß. Weite Teile der Stadt standen meterhoch unter Wasser. Die Schäden, die das Hochwasser hinterlassen hatte, waren enorm. Wohnhäuser und Geschäfte, Straßen und Brücken, Kindergärten und Sportanlagen, überall hatte die Flut eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Zu den dringlichsten Aufgaben gehörte seinerzeit die Schaffung eines Ersatzkindergartens, für die nicht mehr nutzbare Kita „Knirpsenland“. Für die Zeit bis zur Fertigstellung des Ersatzneubaus konnte die Einrichtung eine Containerunterkunft in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rathaus nutzen.

Inzwischen ist von den immensen Schäden in Gößnitz kaum mehr etwas zu sehen. Die Stadt ist ein schmucker Ort, der heute Ihre Handschrift trägt. Dazu zählen unter anderem die Neugestaltung des Freiheitsplatzes sowie wie der Ausbau der Kita „Burattino“ zum Kneippkindergarten, wofür Sie sich über Jahre mit Erfolg intensiv eingesetzt haben. In Ihre Amtszeit fallen ebenso der Bau der Ortsumgehung der Bundesstraße 93 sowie die dringend notwendige Erneuerung der Bahnbrücke – Engagement, das die Einwohner der Stadt Gößnitz honorieren.

Nachdem Sie 2001 erstmals ins Rathaus eingezogen sind, schenkten Ihnen die Bürgerinnen und Bürger auch 2007, 2013 und 2019 das Vertrauen. Was für sich spricht. Nun – leider muss man sagen – legen Sie Ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Damit geht in Gößnitz eine Ära zu Ende.

Sehr geehrter Herr Scholz, in Dank und Anerkennung für Ihren beruflichen und ehrenamtlichen Einsatz zum Wohle des Altenburger Landes, der Stadt Gößnitz und der Einwohner verleihe ich Ihnen heute die höchste Auszeichnung des Landkreises, die „Medaille für besondere Verdienste des Landkreises Altenburger Land“.

Lieber Wolfgang Scholz, ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute, ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Familie mit Frau, Töchtern und Enkelkindern und ein schönes Jahr 2024, in dem sich für Sie alles zum Positiven verändert.

Uwe Melzer
Landrat

Altenburg, 8. Dezember 2023