Integrationsmanagement
Das Integrationsmanagement beschäftigt sich mit der Lebenssituation von Menschen mit Migrationshintergrund. Jedem Menschen sollen in Deutschland die gleichen Chancen zur Entfaltung seiner Persönlichkeit gewährt werden.
Das Integrationsmanagement umfasst somit Themen aus allen Bereichen des Lebens und schließt alle Menschen ein – es ist eine klassische gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe. Integration beginnt mit der Möglichkeit der erfolgreichen Teilhabe an zentralen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.
Gleiche Chancen zu gewähren bedeutet in diesem Zusammenhang, Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen niedrigschwelligen Zugang zu gesellschaftlicher und politischer Teilhabe bieten. In diesem Sinne sind die Aufgaben der Integration klassische Querschnittsaufgaben und Teil der integrierten Sozialplanung des Landkreises. Zahlreiche Anliegen des Integrationsmanagementes finden sich folgerichtig auch in der Familienförderung, dem Bildungsmanagement und in der Armutsprävention des Landkreises wieder.
Die „Politischen Leitlinien für die Integration im Landkreis Altenburger Land pLILA“ beschreiben diese komplexe Aufgabe in acht Handlungsfeldern:
- Interkulturelle Öffnung
- Sprache
- Bildung
- Arbeit
- Wohnen
- Sport und Kultur
- Soziale Integration
- Gesundheit
Die vielfältigen Aufgaben, die sich aus den Handlungsfeldern der „Politischen Leitlinien für die Integration im Landkreis Altenburger Land (pLILA)“ ergeben, können nur gemeinsam mit allen Akteuren der breit aufgestellten integrativen Netzwerke der Zivilgesellschaft erfolgreich umgesetzt werden.
Gemeinsam mit dem Beirat für Migration und Integration werden die Ziele und Maßnahmen der Integrationsarbeit im Landkreis in einem breiten Beteiligungsprozess diskutiert, abgestimmt und weiterentwickelt.
Das kommunale Integrationsmanagement ist damit zugleich Prozess, Funktion und Ziel und setzt dort an, wo Integration stattfindet: auf der lokalen Ebene; hier wird Integration konkret ausgestaltet und gelebt – innerhalb des gesetzlichen Rahmens den der Bund und die Länder durch ihre Gesetzgebung definieren. Das Ziel des Integrationsmanagements ist es, abgestimmt mit allen Akteuren zu einem gemeinsamen, koordinierten Vorgehen zu finden, dass die Interessen des Landkreises berücksichtigt.
Daraus ergeben sich für das Integrationsmanagement die Aufgaben:
- Mitwirkung bei der Fortschreibung des kommunalen Integrationskonzeptes
- Beratung und Unterstützung der Akteure bei freien Trägern und Behörden
- Initiierung von Konzepten
- Koordination von Projekten, Veranstaltungen und Maßnahmen
- Mitwirkung bei Aufklärungs-, Weiterbildungs-, und Öffentlichkeitsarbeit
- Weiterentwicklung und Pflege der Netzwerkarbeit zur Integration
- Organisation, Koordinierung und Mitarbeit in Gremien
Die Stelle des Integrationsmanagers wird gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus.
Die Gremienarbeit im Integrationsmanagement
Ein wesentliches Element des Integrationsmanagements im Landkreis Altenburger Land ist die koordinierende und inhaltlich steuernde Mitwirkung in zentralen Gremien der migrations- und integrationsbezogenen Netzwerkarbeit. Diese Gremien tragen dazu bei, unterschiedliche Perspektiven zusammenzuführen, Informationen zu bündeln, Synergien zu identifizieren und konkrete Handlungsansätze weiterzuentwickeln. Die Leitung und inhaltliche Vorbereitung dieser Gremien ist eine kontinuierliche, strategisch bedeutsame Aufgabe des kommunalen Integrationsmanagements.
Im Einzelnen betreut das Integrationsmanagement die folgenden Strukturen:
1. Arbeitskreis Migration
Der Arbeitskreis Migration ist eine fachlich ausgerichtete Austausch- und Koordinierungsplattform für Akteure aus Verwaltung, freien Trägern, Bildung, Gesundheit, Sozialberatung und Ehrenamt. Ziel ist es, die migrationspolitischen Herausforderungen im Landkreis gemeinsam zu analysieren, Lösungsperspektiven zu entwickeln und die integrationsbezogenen Maßnahmen gezielt zu vernetzen. Der Arbeitskreis ist Teil der strategischen Sozialplanung des Landkreises und trägt zur bedarfsorientierten Steuerung von Maßnahmen und Förderstrukturen bei.
2. Arbeitskreis Arbeitsmarktintegration
Der Arbeitskreis Arbeitsmarktintegration widmet sich der strukturierten Zusammenarbeit zwischen Jobcenter, Arbeitsagentur, Bildungs- und Qualifizierungsträgern, Kammern, Beratungsstellen und der Kreisverwaltung. Schwerpunkte sind die Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Menschen mit Migrationsgeschichte sowie die Abstimmung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, insbesondere im Übergang zwischen Qualifizierung, Beratung und Beschäftigung. Das Integrationsmanagement sichert hier die kontinuierliche Prozesskoordination.
3. Beirat für Migration und Integration
Der Beirat für Migration und Integration ist ein beratendes Gremium des Landrates und tagt regelmäßig unter seiner Leitung oder in dessen Vertretung. Er bündelt die Perspektiven aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft und stellt ein wichtiges Instrument für die partizipative Weiterentwicklung der Integrationsstrategie des Landkreises dar. Das Integrationsmanagement übernimmt die inhaltliche Vorbereitung, Protokollierung und Koordination des Beirates und stellt somit die kontinuierliche Steuerung des Gesamtprozesses sicher.
Diese Gremienarbeit verbindet operative Erfahrungen mit strategischer Planung und ermöglicht es dem Landkreis, integrationspolitische Herausforderungen systematisch und koordiniert anzugehen. Sie ist Ausdruck des Verständnisses von Integration als dynamische Gemeinschaftsaufgabe auf lokaler Ebene.
Das Erklärvideo von KGSt in Kooperation mit der Robert Bosch Stiftung und Bertelsmann Stiftung gibt zu der Frage, wie ein kommunales Integrationsmanagement ausgestattet sein könnte, Empfehlungen und erläutert den gleichnamigen zweiteiligen Bericht.