Bund und Land besiegeln Altlastensanierung in Rositz

9. März 2018

Rositz. Meilenstein am 16. Februar in Rositz: Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund, LEG-Geschäftsführer Andreas Krey sowie die Geschäftsführer der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft Klaus Zschiedrich und Dr. Hans-Dieter Meyer unterzeichneten die Finanzierungsvereinbarung sowie die Projektträgervereinbarung zur Schelditz-Sanierung. Ein jahrzehntelanges Ringen um die Sanierung des mit Schadstoffen belasteten Areals in der Rositzer Talstraße biegt damit auf die Zielgerade ein. Freistaat und Bund werden die Sanierung nun gemeinsam angehen.

Für die betroffenen Bürger geht ein langes Warten auf Hilfe zu Ende. Die nun erzielte Einigung ermöglicht all jenen Betroffenen, deren Häuser nicht mehr nutzbar sind, einen Neustart ohne Schadstoff- und Geruchsbelastung an einem anderen Ort. Dazu hat die LEG Thüringen den Eigentümern Kaufangebote für ihre Grundstücke vorgelegt. Thüringens Umweltministerin Siegesmund hat darüber hinaus Hilfe bei den anstehenden Umzügen zugesichert. Einige Betroffene sind bereits umgezogen. Acht private Wohnhäuser, ein ehemaliges Gewerbeobjekt und ein Wohnblock der Wohnbaugesellschaft Rositz sollen abgerissen werden. Elf Gebäude in der Talstraße bleiben weiterhin nutzbar. Hier werden Keller durch Verfüllung oder durch eine sogenannte weiße Wanne vor eindringendem Wasser ge­schützt. Bund und Land werden insgesamt 13 Millionen Euro investieren: in eine großflächige Grundwasser­rei­ni­gungs­anlage, in die Anhebung bzw. den Neubau der Talstraße sowie in verschiedene Arbeiten an den entsprechenden Häusern. Bis zum Jahr 2022 soll die Sanierung abgeschlossen sein.

Mit der Einstellung des Braunkohlebergbaus im Süden Leipzigs erwarten Experten im Laufe der nächsten Jahrzehnte einen weiteren Anstieg des Grundwasserdruckspiegels um bis zu 1,50 Meter. Dieser Anstieg ist in den Planungen berücksichtigt. Mit der Vertragsunterzeichnung wird die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) zur alleinigen Projektträgerin aller Maßnahmen. Der Abriss der ersten Gebäude könnte bereits im kommenden Jahr starten.

Ein Hochwasser im Jahr 2002 spülte erstmals Schadstoffe des ehemaligen Teerverarbeitungswerkes Rositz ans Tageslicht. Die Giftstoffe hatten sich zuvor über Jahrzehnte tief im Boden befunden. Mit dem Grundwasserstrom gelangten sie nach Schelditz und durch den Grundwasseranstieg an die Oberfläche.