Feuerwehren des Landkreises technisch sehr gut ausgerüstet

13. Juli 2015

Altenburg. Zum Führungskräftetreffen der Feuerwehren des Altenburger Landes waren vor wenigen Tagen rund 80 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren sowie Vertreter der Rettungsdienste, der Polizei und des Technischen Hilfswerkes ins Landratsamt nach Altenburg gekommen. Das Treffen hat Tradition: Seit nunmehr 20 Jahren versammelt man sich an dieser Stelle, um sich über aktuelle Themen im Brand- und Katas­trophenschutz auszutauschen.

Landrätin Michaele Sojka dankte den Kameraden zu Beginn des Treffens für ihre in den letzten Monaten und Jahren geleistete Arbeit: „In den vergangenen 20 Jahren haben sich der Brandschutz und die Feuerwehren des Altenburger Landes sehr erfolgreich entwickelt. Dass dies so ist, dafür haben Sie, sehr verehrte Kameradinnen und Kameraden, gesorgt. Diese zumeist ehrenamtliche Arbeit ist gar nicht hoch genug zu würdigen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Sie bei vielen Einsätzen nicht selten Ihre Gesundheit und Ihr Leben für Ihre Mitmenschen riskieren. Dafür gebührt Ihnen mein allerhöchster Respekt.“

Aktuell gibt es im Landkreis Altenburger Land 67 Freiwillige Feuerwehren inklusive der Ortsteilfeuerwehren sowie die Berufsfeuerwehr und 41 Jugendfeuerwehren. 1.209 Männer und 101 Frauen sind als aktive Feuerwehrangehörige tätig. Was die technische Ausstattung der Wehren anbetrifft, die kann sich sehen lassen und ist deutlich besser, als in vielen anderen Thüringer Landkreisen. Seit dem im Dezember 2011 gefassten Kreistags-Beschluss zum Gefahrenabwehrkonzept ist der Landkreis dabei, die noch fehlende Technik zur überörtlichen Gefahrenabwehr neu zu beschaffen. 2012 bekam Meuselwitz ein neues Einsatzleitfahrzeug, im letzten Jahr ging ein neues Tanklöschfahrzeug ins Wieratal, ein Mannschaftstransportwagen nach Gößnitz und an den Sanitäts- und Betreuungszug. Im Februar wurde der Schmöllner Feuerwehr ein Hilfeleistungslöschfahrzeug für den Standort Großstöbnitz übergeben. Noch in diesem Jahr sollen auch die Stützpunktfeuerwehr Schmölln und Altenburg je ein neues Tanklöschfahrzeug erhalten. Weitere Fahrzeuge sollen in den Jahren 2016, 2017 und 2019 dazukommen.

139 Mal rückten die Wehren 2014 zur Brandbekämpfung aus. Glücklicherweise waren das immer kleinere Brände, es gab keinen Großbrand im Altenburger Land. Hinzu kamen fast 800 Hilfeleistungen. Alles in allem waren die Kameradinnen und Kameraden mehr als eintausend Mal im Einsatz.

Sorgen gibt es – das wurde auf dem Treffen einmal mehr deutlich – nach wie vor in Sachen Personal. Vor allem in puncto Nachwuchsgewinnung steuert der Landkreis – dem demografischen Wandel geschuldet – auf schwierige Zeiten zu. Gerichtet an die Jugendwarte der Wehren erneuerte Landrätin Michaele Sojka ihre Bitte, Kinder und Jugendliche gezielt für die Feuerwehr zu werben. Ein weiteres Thema, das in absehbarer Zeit auf die Wehren zukommt, ist die Umrüstung auf den Digitalfunk, die bei der Thüringer Polizei bereits abgeschlossen ist. „Der Freistaat will umrüsten, hat bisher aber noch keine klaren Regelungen und Anweisungen erlassen. Der Thüringer Städtebund und der Thüringer Landkreistag haben das schon mehrfach kritisiert“, so Michaele Sojka.

Mit dem Verdienstkreuz des Landkreises Altenburger Land für besondere Leistungen im Brand- und Katastrophenschutz wurden geehrt

Wolfgang Rudolph
Kamerad Wolfgang Rudolph ist seit vielen Jahren aktives Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Zehma. Seit 1992 war er bis zur Auflösung der Feuerwehr in Zehma Wehrleiter. Die Freiwillige Feuerwehr musste aus Mangel an aktiven Einsatzkräften geschlossen werden. Doch Wolfgang Rudolph fand sogleich den Weg in die Freiwillige Feuerwehr Lehndorf, brachte dort sein ganzes Wissen und Können als Gruppenführer ein und zeigte dabei ein überdurchschnittliches Engagement. Zum Jahresende wird er seine aktive Einsatztätigkeit beenden.

Steve Bauriedl-Lehmann
Kamerad Bauriedl-Lehmann ist seit zwölf Jahren aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Rositz. Dabei hat er die unterschiedlichsten Funktionen in der Wehr und im Feuerwehrverein wahrgenommen. Er organisiert und überwacht die jährlichen Prüfungen der Geräte und Ausrüstungen der Feuerwehr. Gleichzeitig engagiert sich Kamerad Bauriedl- Lehmann im Katastrophenschutz Einsatzzug 1 des Landkreises als stellvertretender Zugführer. Derzeitig hat er die Aufgabe als Jugendwart der Feuerwehr übernommen und organisiert die Ausbildung der Jungen und Mädchen. Seit vielen Jahren ist er zudem aktiv an der Vorbereitung und Durchführung des Kinderfestes der Freiwilligen Feuerwehr Rositz beteiligt.

Jörg Fischer
Kamerad Jörg Fischer war viele Jahre bis zur Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr Zetscha Mitglied der Wehr und seit 2001 dessen Wehrleiter. Als gelernter Industriechemiker und Labortechniker arbeitet er im Brandschutzamt Leipzig als Fachberater ABC und Messdienst in der Abteilung Einsatzvorbereitung und Katastrophenschutz, hat sich dort zum Spezialisten entwickelt. Seit 2004 ist Jörg Fischer Zugführer des Gefahrgutzuges im Landkreis. Durch sein Wissen und seine Fähigkeiten in den Bereichen Gefahrgut, Strahlenschutz sowie Bio-Schutz konnten viele Einsätze auf diesem Gebiet bewältigt werden. Jörg Fischer wird seine Tätigkeit zum 30. August 2015 als Zugführer Gefahrgutzug beenden. Danach wird er ehrenamtlich als Fachberater ABC im Katastrophenschutz-Stab des Landkreises tätig sein.

Ronald Reiß
Kamerad Ronald Reiß ist seit 1978 im Katastrophenschutz tätig. Seit 2001 ist er Mitglied im THW Ortsverband Altenburg. Zum Ortsbeauftragten wurde er 2001 berufen und ist damit einer der dienstältesten Ortsbeauftragten in Thüringen. Ronald Reiß suchte von Anfang an die Verbindung zum Landkreis, um die Sicherung des Katastrophenschutzes in unserem Landkreis zu stabilisieren und zu gewährleisten. Er bringt sich aktiv als Fachberater in die Stabsarbeit des Landkreises ein und hat durch seine Mitarbeit wesentlich dazu beigetragen, die Hochwasserkatastrophe 2013 zu bewältigen. Er unterstützt und fördert zudem aktiv die Jugendarbeit im Landkreis.