Olè! Vierte Fluglinie startet ab 31. März 2010 ins spanische Alicante

18. Dezember 2009

Nobitz. Die vierte Linienflugverbindung vom Leipzig-Altenburg Airport ist perfekt: Ab 31. März 2010 fliegt Ryanair zweimal pro Woche ins spanische Alicante. Dies verkündete die Ryanair Sales & Marketing Managerin Alexandra König im Beisein des Landrates und Aufsichtsratsvorsitzenden Sieghardt Rydzewski und der beiden Geschäftsführer des Flugplatzes Jürgen Grahmann und Dietmar Harbig bei einer Pressekonferenz am 1. Dezember 2009 auf dem Leipzig-Altenburg Airport.

Sonne, Süden und Sandstrände, das ist die Costa Blanca, eine der wohl schönsten Küstenregionen im Süden Spaniens. Nur 2,5 Flugstunden vom Leipzig-Altenburg Airport entfernt, liegt die Hafenstadt Alicante. Der Flughafen "El Altet" befindet sich 11 Kilometer südlich davon. Mit dem Bus erreicht man in 25 Minuten das Zentrum von Alicante, dessen Stadtbild von antiken Kulturen und neuzeitliche Kunst- und Baurichtungen geprägt ist. Die Hafenstadt zählt zu den beliebtesten Touristenzielen an der spanischen Mittelmeerküste und verspricht seinen Gästen pures Urlaubsvergnügen. Schneeweiße Strände, tropische Palmenpromenaden, Baden bis Ende Oktober, Bummeln durch die historische Altstadt, elegante Pubs und gute Restaurants laden die Touristen ein. Sehenswert ist die maurische Festung Santa Bárbara, oberhalb der Stadt auf einem Felsen gelegen. Urlauber schätzen die drei langen Strände innerhalb des Stadtgebiets von Alicante.

Vom Leipzig-Altenburg Airport kann man ab 31. März 2010 bequem und ohne Umsteigen ins spanische Alicante starten. Die irische Fluggesellschaft Ryanair fliegt zweimal in der Woche sonntags und mittwochs in den Süden Spaniens. Der Flug startet sonntags 10:40 Uhr in Altenburg-Nobitz, Ankunft in Alicante 13:10 Uhr. Der Rückflug beginnt in Spanien morgens 07:45, Ankunft am Leipzig-Altenburg Airport ist 10:10 Uhr. Mittwochs starten die Flieger jeweils 15 Minuten später.

Dank der Erweiterung der Ryanair-Basis in Alicante, verfügt unser Airport damit ab Ende März über vier europäische Linienflugverbindungen. Für die bevorstehende Sommersaison können neben Alicante auch tägliche Flüge nach London-Stansted sowie dreimal pro Woche nach Edinburgh oder Girona (Barcelona) gebucht werden. Dem Leipzig-Altenburg Airport indes verspricht die neue Destination einen "weiteren Erfolg auf dem Weg, der bedeutendste Low-Cost-Airport in Mitteldeutschland zu werden" sagte Airport-Geschäftsführer Jürgen Grahmann. Weiter sagte er: "Einmal mehr ist bewiesen, dass unser Konzept, auf das Thema Low-cost zu setzen, absolut richtig ist. Mit stetig steigenden Passagierzahlen wachsen wir gegen den Trend".

Während im vergangenen Jahr 138.000 Passagiere den Flugplatz nutzten, rechnet der Thüringer Airport in diesem Jahr mit knapp 150.000 Fluggästen. Mit der neuen Ryanair-Strecke nach Alicante werden für das kommende Jahr rund 165.000 Passagiere erwartet.

Freistaat Thüringen und LEG steigen nicht als Mitgesellschafter am Flugplatz ein

Trotz aller Euphorie über die neue Fluglinie ins spanische Alicante, bleibt die Situation für die Gesellschafter, vor allem in Bezug auf die Finanzierung, eher schwierig. So lag die Entscheidung beim Kreistag, wie es mit dem Linienflugverkehr 2010 am Leipzig-Altenburg Airport weitergeht. Mit deutlicher Mehrheit haben die Kreistagsmitglieder auf einer Sondersitzung am 1. Dezember 2009 beschlossen, für das kommende Jahr 670.000 Euro an Marketingzuschüssen zu gewähren, um den Linienflugverkehr aufrecht zu erhalten, bzw. im kommenden Jahr um eine Linie zu erweitern.

"Ohne diese Beschlussfassung wäre der Linienflugbetrieb faktisch am Ende gewesen und der Flugplatz hätte seine Bedeutung zwangsläufig verloren. Wir mussten handeln, weil sich der Freistaat Thüringen von den bisherigen Zusagen der alten Landesregierung zurückzieht und für die bisherigen Investitionsplanungen einen Baustopp verhängt hat. Ca. 2 Millionen Euro Fördermittel für Investitionen und die bereits von der Althaus-Regierung per Kabinettsbeschluss in Aussicht gestellten Gelder für Marketingzwecke fließen nicht an die Gesellschaft", sagte Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Sieghardt Rydzewski nach der Kreistagssitzung.
Zudem brachte auch ein erneutes Gespräch zur Weiterentwicklung des Flugplatzes beim Thüringer Wirtschaftsministerium am 9. Dezember 2009 keine wirkliche Verbesserung der Situation. An dem Treffen nahmen Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig, Thüringens Verkehrsminister Christian Carius, sowie seitens des Leipzig-Altenburg Airports die beiden Geschäftsführer Jürgen Grahmann und Dietmar Harbig, der Aufsichtsratsvorsitzende und Landrat Sieghardt Rydzewski sowie Aufsichtsratsmitglied Oberbürgermeister Michael Wolf teil. In dem Gespräch wurde seitens des Freistaates Thüringen lediglich die Übernahme der Kosten für die Fluglotsen in Höhe von 270.000 Euro für dieses und kommendes Jahr in Aussicht gestellt. Außerdem will das Land ab sofort finanzielle Zuschüsse nur noch für sicherheitsrelevante Baumaßnahmen am Flugplatz geben. In diesem Zusammenhang sollen noch in diesem Jahr 325.000 Euro zur Verfügung gestellt werden.

Bei dem Gespräch wurde aber auch klar und deutlich gesagt, dass der Freistaat Thüringen nicht als Mitgesellschafter am Leipzig-Altenburg Airport einsteigen wird. Eine diesbezügliche Einbindung der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) wurde ebenfalls kategorisch abgelehnt. Zudem wollen beide Thüringer Ministerien eine Studie in Auftrag geben, die die Perspektiven des Flugplatzes untersuchen soll. Dabei wird es darum gehen, weitere Geschäftsfelder und die Möglichkeiten des Umfeldes einzubeziehen.
"Wir bleiben in der Bittstellerrolle. Die kommunalen Gesellschafter (60 % Landkreis Altenburger Land, 19 % Stadtwerke Altenburg GmbH, 5 % Gemeinde Nobitz, 3 % THÜSAC Personennahverkehrsgesellschaft mbH, 2 % Stadt Meerane, 11 % eigene Anteile) sind weiterhin in der Alleinverantwortung und müssen Wachstum und Aufrechterhaltung des internationalen Linienflugbetriebes aus eigener Kraft realisieren. Da dies dauerhaft nicht leistbar ist, gilt es jetzt verstärkt im Ausland nach Investoren zu suchen. Gelingt dies nicht, wird das Gesamtprojekt möglicherweise scheitern und damit eine große Chance für unsere Ost-thüringer Region vertan sein. Insofern wird die nächste Zeit nochmals ein gewaltiger Kraftakt für alle Beteiligten. Ich hoffe, dass wir dabei zusammenstehen und uns den Optimismus erhalten, doch noch ans Ziel zu kommen", sagte Landrat Sieghardt Rydzewski nach dem Gespräch in Erfurt.