Vier neue Salon-Projekte gehen über den Sommer in die Umsetzung

30. Juni 2022

In Windischleuba, Grünberg und Schmölln entwickeln lokale Salonpartner neue Ideen für ihren Ort. Meuselwitz, Prößdorf und Starkenberg entdecken mit „Kultur am Ort“ eigene Kulturschätze.

Über den Sommer und Herbst laden an sechs Orten im Altenburger Land verschiedene Initiativen im Rahmen von „Der fliegende Salon“ zum Mitwirken und Gestalten ein. Die letzte Etappe vor der Umsetzung schloss am 24. Mai 2022 mit der Beratung im 13-köpfigen Programmrat unter Vorsitz des Landrates ab. Als Grundlage diente jeweils eine schriftlich eingereichte Projektskizze. Diese erfüllte sich zusätzlich mit Leben, indem die Akteure der potenziellen Salon-Orte ihre Vorhaben jeweils selbst vorstellten und für Rückfragen zur Verfügung standen.

Von der Idee bis zum finalen Konzept erhielten die Salonplaner Unterstützung durch Vertreter von Lindenau-Museum Altenburg, Museum Burg Posterstein, Musikschule Altenburger Land und Landratsamt.

„Der Programmrat hat bei allen Vorhaben nach jeweiliger Beratung einstimmig für deren Umsetzung gestimmt“, erläutert Landrat Uwe Melzer als Vorsitzender des Gremiums. „Eine Priorisierung mussten wir glücklicherweise nicht vornehmen. Hinter allen Projektskizzen stecken intensive und langwierige Vorbereitungen. Daher sind wir sehr froh, allen Akteuren mit vereinzelten Hinweisen die nächsten Schritte ermöglicht haben zu können. Wir sind gespannt auf die Projektverläufe und auch auf die nächsten Projektskizzen.“

Vier neue Vorhaben mit dem Fliegenden Salon

Ideensammeln für den Fliegenden Salon zu „Unser Schloss in Windischleuba“. © Kerstin Scholz

Mit dem Salon „Unser Schloss in Windischleuba“ wollen die Salonpartner neue Ideen erproben, um das als Jugendherberge genutzte Renaissanceschloss stärker mit der Dorfgemeinschaft zu verbinden. In Absprache mit dem Jugendherbergsleiter sind öffentliche Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen oder ein erneutes Programm zum Tag des offenen Denkmals geplant. Darüber hinaus entwickeln die Windischleubaer mit ihrer Ortschronistin einen beschilderten Dorfrundgang, der die Geschichte des ehemaligen Rittergutes erlebbar machen soll.

„Von Grünberg in die Welt“ ist ein weiteres Salonprojekt betitelt, das seinen Höhepunkt am 10. September 2022 feiert. Vereine und einzelne Akteure aus Grünberg haben sich dafür zusammengeschlossen und erarbeiten gemeinsam ein Programm, dass sowohl die reiche Historie des Ortes beleuchten als auch die Potenziale für das künftige Dorfleben diskutieren möchte. Ziel ist es, dass der langgestreckte Ort durch gemeinsame Projekte wieder stärker zusammenwächst.

Transformation von der Dorfmitte mehr in die Mitte des Dorflebens, das wünschen sich die Menschen in Windischleuba für ihr Schloss. Als erste Maßnahme gestalteten sie gemeinsam ein Programm mit Führungen durch das Schloss zum Tag des offenen Denkmals. © Ronny Ristok

„Welche Kultur möchte Schmölln?“ heißt der Salon, mit dem die Schmöllner Stadtverwaltung an den erfolgreichen Zeitzeugensalon „Damals in der ‚Esse‘“ vom Oktober 2021 anknüpfen möchte. Nach dem Rückblick soll es nun bis zum Jahresende in verschiedenen öffentlichen Diskussionsrunden darum gehen, welche Funktionen sich die Schmöllner Stadtgemeinschaft von einem neuen, lebendigen (Kultur)Zentrum als Ort für Bildung und Begegnung erwarten.

Auch die am Fliegenden Salon beteiligten Kultureinrichtungen möchten ein neues Format erproben, um mit den Menschen im Landkreis in Kontakt zu kommen und Themen für gemeinsame Salonprojekte aufzuspüren. Bei „Kultur am Ort“ stellen sich am 19., 20. und 21. Juli 2022 das Lindenau-Museum, die Musikschule Altenburger Land und das Museum Burg Posterstein mit einem interaktiven, auf die jeweiligen Orte angepassten Programm in Meuselwitz, Prößdorf und Starkenberg vor. Kuratoren, Restauratoren, Musiker und Historiker informieren und beantworten Fragen zu privaten Kunstwerken, alten Musikinstrumenten oder Urkunden. Darüber hinaus sind alle Akteure interessiert zu erfahren, welche Themen vor Ort die Gemüter beschäftigen.

 

Projektlaufzeit bis Juni 2024

Großes Interesse bekam ein Salonabend in der Stadt Schmölln am 30.10.2021, der an das ehemalige Kulturhaus „Esse“ erinnerte. In der Fortsetzung will die Stadtgemeinschaft herausfinden, welche Kultur sie sich künftig wünscht. © Jörg Neumerkel

Die Förderung für „Der fliegende Salon – Kulturaustausch im Altenburger Land“ durch TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, sowie durch die Thüringer Staatskanzlei läuft noch bis Juni 2024.

Alle Salonprojekte stehen jederzeit offen für weitere Mitwirkende und Unterstützer. Den Kontakt vermittelt gerne Projektleiterin Luise Krischke im Landratsamt (Telefon: 03447 586-163, luise.krischke@altenburgerland.de). Auf der Internetseite www.fliegender-salon.de findet man Details zu den Salon-Orten und Informationen, wie man selbst Salon-Ort werden kann.

Neues Mitglied im Programmrat

Der Programmrat zum Projekt „Der fliegende Salon“ setzt sich aus 13 Mitgliedern zusammen. Sie beraten jedes einzelne Salonvorhaben vor der Umsetzung hinsichtlich seiner Potenziale. Eine Position im Programmrat ist den Bürgermeistern bisheriger Salon-Orte vorbehalten und wechselt jährlich. Für 2022 übernimmt die Stimme Klaus Börngen, der 2021 mit seiner Gemeinde und dem Zeitzeugensalon „Landwirtschaft in Garbisdorf nach 1945“ am Fliegenden Salon mitgewirkt hat.

Klaus Börngen folgt auf Marcel Greunke (Ponitz), der infolge der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie den Programmrat „Der fliegende Salon“ 2020 und 2021 begleitet hat.

TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel

Mit TRAFO hat die Kulturstiftung des Bundes ein Programm initiiert, das ländliche Regionen in ganz Deutschland dabei unterstützt, ihre Kulturinstitutionen für neue Aufgaben zu öffnen. Die beteiligten Museen, Theater, Musikschulen und Kulturzentren reagieren auf gesellschaftliche Herausforderungen in ihrer Region und entwickeln ein neues Selbstverständnis. Sie ermöglichen Begegnungsorte, öffnen ihr Programm und ihre Räume für die Inhalte Dritter. Sie schaffen Gelegenheiten für den Austausch und die Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Kulturakteuren und ehrenamtlichen Initiativen. Und sie richten den Blick auf die Anliegen der Menschen in ihrer Region. TRAFO trägt dazu bei, die Bedeutung der Kultur in der öffentlichen Wahrnehmung und die kulturpolitischen Strukturen in den Kommunen und Landkreisen dauerhaft zu stärken. Von 2015 bis 2021 unterstützte TRAFO vier Regionen bei der Weiterentwicklung ihrer kulturellen Infrastruktur. In der zweiten Phase werden von 2019 bis 2024 sechs weitere Regionen gefördert.

www.trafo-programm.de