Zweiter Wirtschaftstag fand in Borna statt

17. April 2008

Altenburger und Leipziger Land wollen Kooperation ...

Borna. 20 mittelständische Unternehmen und Bildungseinrichtungen aus dem Altenburger und dem Leipziger Land präsentierten sich Ende März auf dem zweiten Wirtschaftstag der beiden Landkreise im Stadtkulturhaus in Borna. Bildung und Qualifizierung sind entscheidende Herausforderungen der wirtschaftlichen Entwicklung.

Aus dem Altenburger Land waren unter anderem der Flugplatz Altenburg-Nobitz, der 1. Gemeinnützige Aus- und Weiterbildungsverbund Altenburg (AWA), die Herkules Schuh GmbH Schmölln und das Kompetenzzentrum Studium Plus vertreten, um mit anderen Unternehmern, Wissenschaftlern und Politikern zu diskutieren, Kontakte zu knüpfen, für die ansässige Wirtschaft zu werben. Ziel der Veranstaltung war auch, die Kooperation der Landkreise weiter voranzubringen.

Großes Interesse weckte der Vortrag "Demografische Entwicklung - Herausforderungen und Chancen für die Region" von Dr. Michael Behr von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nach seinen Studienergebnissen ist der demografische Wandel keine Katastrophe. Wenn Wirtschaft und Politik in den nächsten Jahren weitsichtig agieren, gibt es keinen Grund für eine Negativbetrachtung. "Wir haben nicht nur eine stark schrumpfende Bevölkerung, die Zahl der Erwerbstätigen schrumpft sogar doppelt so schnell", sagte Behr. Dieser Umbruch sei in seiner Dimension zu vergleichen mit dem Wandel Anfang der 90er-Jahre. Doch dies alles sei "nicht als Depressionsszenario, sondern auch als Chance zu begreifen", so der Wissenschaftler. Denn die regionale Wirtschaft sei besser als ihr Ruf. Nach einer Untersuchung im Altenburger Raum hätten etwa 40 Prozent der Unternehmen steigende und 50 Prozent konstante Umsätze. Viele Firmen würden mehr Leute einstellen wollen. Als Probleme würden aber sowohl die Arbeitslosigkeit als auch der Fachkräftemangel angegeben. Doch qualifizierte Nachwuchskräfte hätten nun viel mehr Möglichkeiten und müssten nicht mehr abwandern.

Dies wurde auch in der anschließenden Podiumsdiskussion thematisiert. Der Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig, Dr. Thomas Hofmann, und der Flugplatz-Geschäftsführer Jürgen Grahmann kamen dabei mit den Bundestagsabgeordneten Katharina Landgraf, Volkmar Vogel und Christoph Waitz sowie mit den beiden Landräten Petra Köpping und Sieghardt Rydzewski ins Gespräch. Aus seinen eigenen Erfahrungen mit Unternehmen konnte Landrat Sieghardt Rydzewski die Studienergebnisse bestätigen. "Gegen Abwanderung und Fachkräftemangel tun wir bereits einiges, wie beispielsweise mit unserem Fachkräfteportal im Amtsblatt", erklärte er bei der Podiumsdiskussion. "Es gibt für uns keinen Grund schwarz zu sehen, weil in unserer Region wie auch gerade im Flugplatz große Chancen liegen. Zukünftig wird es aber auch wichtig sein, die positive Grundstimmung aus der Wirtschaft und die wirklichen Fakten auch in die Köpfe der Menschen zu transportieren."

Alle Akteure und Organisatoren waren mit dem Verlauf des Wirtschaftstages sehr zufrieden und einigten sich bereits darauf, dass diese Veranstaltung auch im nächsten Jahr ihre Fortsetzung findet.